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EVERY DAY CAIMI 12

DER VERGESSENE

Unsere Zeit ist schnelllebig geworden. Das führt dazu, dass wir vieles und viele ganz schnell vergessen. Gerade die Weihnachtstage sind eine Zeit, um Gegensteuer zu geben.

Stella Morris ist eine alleinerziehende Mutter. Ihre Söhne, Gabriel und Max, sind 3 und 1,5 Jahre alt und müssen an Weihnachten auf ihren Vater verzichten. «Na ja, soll vorkommen», werden jetzt viele denken. Stimmt.

Der Vater der beiden Söhne heisst Julian. Julian Assange. Nach 7 Jahre politischem Asyl in der ecuadorianischen Botschaft wurde er unter dem neuen Staatschef Ecuadors, Lenin Moreno, einer weiteren rückgratlosen Puppe der USA und nach deren Zusicherung eines Kredits über 4 Milliarden Dollares für Ecuador, zur Verhaftung freigegeben – in der Botschaft selbst. Die Gerichtsverhandlung vor dem britischen Richter dauerte 15 Minuten, der Richter nannte ihn einen Narzisten…very british! Er hatte keine Zeit, Berufung einzulegen, keine Zeit, seine Familie oder seine Anwälte zu informieren. Ein Asylverfahren wurde rechtswidrig beendet (man tue dies mal in der Schweiz mit einer eingeschleppten «Fachkraft») – mit grössten noch nicht definitiv absehbaren Konsequenzen für ihn, die in 175 Jahre Haft bei Auslieferung an die USA im strengsten Hochsicherheitsgefängnis münden könnten. Die Anklage würde auf dem Espionage Act, einem Gesetzt aus dem ersten Weltkrieg fussen. Ausgerechnet die USA, die von einem Whistleblower mitbegründet wurden: Benjamin Franklin, der die Hutchinson-Letters von Gov. Tom Hutchinson an die britische Krone entlarvte, die aufzeigten, wie man die Colonialists besser unter Kontrolle haben könnte.

Killary Clinton hatte sogar ein verkürztes Verfahren für Assange vorgeschlagen: «Kann man diesen Typen nicht mit einer Drohne eliminieren?» Gerne hätte die glücklicherweise verhinderte Präsidentin in spe der USA wieder wie beim Tod von Ghaddafi gejubelt. Da haben wir uns ja alle mitgefreut und in Lybien ist dank der Intervention der grössten Terrororganisation auf diesem Planeten, der NATO und dem Tod Ghaddafis, ja alles viel besser geworden…

Das Verbrechen von Julian Assange besteht darin, schwerste Kriegsverbrechen der US-Armee im Iraq und Afghanistan an Zivilisten aufgedeckt und an die Öffentlichkeit gebracht zu haben. Und er hat Wikileaks gegründet, eine Organisation, die noch NIE der Verbreitung von Unwahrheit überführt worden war oder ist. 

Julian Assange sitzt im Hochsicherheitsgefängnis in London-Belmarsh – in Isolationhaft, der schärfsten möglichen Haft, vergleichbar mit zivilem Home Office in Freiheit…A propos Home Office: 

Wegen Corona durfte er während 5 Monaten (!) keinerlei Besuche mehr empfangen. John Shipton, sein um ihn kämpfender Vater, berichtet von einem erbärmlichen Gesundheitszustand seines Sohnes, u.a. mit fast 20 Kilogramm Gewichtsverlust bei einem an sich schon schlanken Mann. Gleiches berichtet der Jurist Nils Melzer, Spezialist für Folteropfer bei der UN, der ihn mehrfach besucht hat. Er spricht von unmissverständlichen Zeichen langer psychischer Folter bei Assange.

Was interessiert das die Weltöffentlichkeit? Einen feuchten Sch…dreck. Auch, dass bei einer Auslieferung von Assange der freie Journalismus definitv zu Ende ist. Gut, viel an Berufsehre und Werkstolz ist bei diesen schreibenden und filmenden Hofschranzen eh nicht mehr übrig…

PR-Firmen haben nach einem Besuch Assange in Schweden 2010 sein Bild hin zu einem Vergewaltiger «korrigiert», obschon selbst die beiden weiblichen «Opfer» lediglich zur Polizei gingen, um zu fragen, ob sie das Recht hätten, nach «einvernehmlichen» Sex, allerdings ohne Kondome, von Assange eine HIV-Test zu verlangen. Es waren die schwedischen Behörden, die mit Hilfe der Main Stream Medien die Geschichte zu einer Vergewaltigung aufgebauscht haben. Nach 10 Jahren wurde das Verfahren von den Schweden wegen völliger Abwesenheit von Beweisen eingestellt – wenige Stunden nach Assanges Verhaftung in London. Ein Schelm, wer sich dabei…Dieses Image, perfekt von der PR-Mafia inszeniert, ist er nie mehr los geworden.

Was interessiert das die Vertreter der Main Stream Medien? Siehe oben. Sie lassen ihren Kollegen in einem Hochsicherheitstrakt neben Massenmördern und gefährlichen Terroristen in Isolationshaft vermodern. 

Mein Weihnachtsappell, auch im Namen von Julian Assange: Kündet alle Verpflichtungen, die Ihr noch mit den Medien-Grosskonzernen habt: Tamedia, Bertelsmann, Burda, Ringier, CH-Medien, Funke-Gruppe, Springer. Nicht nur wegen Assange:  Sie haben im Corona-Jahr ganz erbärmlich als Prostituierte der Regierenden versagt. Sie sollen genauso vermodern, wie sie ihren unschuldigen Kollege Julian Assange vermodern lassen und mit ihrem Mietmaul-Geschribsel ganze Branchen dem Erdboden gleich platt machen..

PS: Vergessen wir auch andere nicht: 

Edward Snowden, Chelsea Manning, Glen Greenwald. Leider ist auch auf Daniel Wahl, dem letzten Leuchturm im Tamedia-Sumpf, diesem lästigen Journalisten, der sich noch getraut, dorthin zu schauen und gehen, wo es weh tut, die Hetzjagd eröffnet. Mein Trost und meine Hoffnung sind: Wenn solche «Edeldamen» wie Jolanda Spiess-Hegglin auf Twitter am Lautesten brüllen, besteht noch Hoffnung für den mutigen Kollegen Wahl.

Keine schöne Weihnachtsbotschaft, aber heucheln mag ich nicht: Es sind auch einfach nur traurige Weihnachten – weltweit noch mehr als bei uns. Trotzdem schönen Weihnachtsabend.

EVERY DAY CAIMI 11

WIRD EIN BÜRGERKRIEG VORBEREITET?

Die Provokationen, die weltweit auf Bürger und Bürgerinnen niederprasseln unter Missachtungen von Verfassungen und Grundgesetzen, sind bald nicht mehr tolerierbar. Wer gar nichts zu verlieren hat, greift zu eigenen Massnahmen. Verlangen unübliche Situationen unübliche Lösungen seitens des Souveräns?

Roger Köppel hat in den Ferien noch eine Sondersendung «Weltwoche daily» betreffend die letzten Einschlussmassnahmen für die Schweizer Bevölkerung seitens des Bundesrates eingeschaltet. So ungehalten habe ich ihn, völlig zurecht, noch nie gesehen. Klartext von Anfang bis am Ende:

In der Tat erdreisten sich die Staaten, Massnahmen zu ergreifen, die keinerlei Evidenz besitzen. Anders gesagt: Die Lügerei nimmt kein Ende, wobei ich nicht mehr an Lügen glaube, sondern an gezielte Desinformationen. Ganze Gewerbe, die, teilweise für viel Geld die «Schutzmassnahmen» ergriffen haben, werden nun platt gemacht. Die Mooren haben ihre Pflicht erfüllt, sie können gehen. Der Staat stellt sich über alles und weiss nicht, was er tut, die selbsternannten Experten dito. Oder doch? Ich glaube schon. Und ein Grossteil der BürgerInnen lässt sich versklaven und ist noch dankbar für immer mehr Peitschenhiebe. Wie in der Massentierhaltung vor der Schlachtung lassen sie sich in nutzlos geworbene Messehallen treiben und sich von unbekannten Menschen zu genetisch modifizierten Organismen (GMO) machen. Neuerdings nennt man das impfen! Leute, die schon hyperventiliert haben, wenn sie bis vor kurzem nur schon von genetisch veränderten Tomaten gehört hatten…

Neues Spielzeug für den Gesundheits-Totalitarimus

Irgendwie sind alle coronamüde, die Abstände werden kleiner, die Impfbereitschaft, na ja…

Also muss ein Mutant her, ein richtiger, denn der mit den Nerzen in Dänemark war wohl eine Vollente im ehemaligen Nerzpelz. Dafür hat man auch gleich die Pelzindustrie vernichtet, «lasse keine Krise ungenutzt vorbeiziehen». Was folgt als nächstes? Die Mobilität? Könnte ja sein, dass so ein Taskforce-Vollpfosten herausfindet, dass SarsCoV 2 sich besonders gut im Kerosen vermehrt, nachdem er gerade Puts auf diverse Airlines gezeichnet hat?

Dieser so superbrutale Mutant («70x gefährlicher», so der Top-Virologe Boris Johnson) hat regierungsabhängige «Wissenschaft» bezüglich Gefährlichkeit also gleich durchschaut. Innert Stunden wurden Lufträume geschlossen und man wusste schon fast innert Minuten, dass der neue gebenedeite Impfstoff aber auch gegen den ah so aggressiven Mutanten hilft. Und die Sklaven glauben dass, billigste und schäbigste Propaganda, um die mässige Impfbereitschaft zu erhöhen.

Aber nicht wenige BürgerInnen werden unruhig. Beispielsweise in Paris sind die Menschen jeden Tag zu Tausenden auf den Strassen, um gegen diesen Corona-Wahnsinn zu demonstrieren. Nur hören wir in den Mainstream-Merdien nichts davon.

Die Humanistenstadt Basel hat den Weihnachtsmarkt abgesagt. Als Trost hat man der einfach ruhig zu stellenden Bevölkerung versprochen, die Weihnachtsbeleuchtung in der Innenstadt trotzdem aufzuhängen, um weihnachtliche Stimmung zu vermitteln. Hat man auch gemacht. Allerdings ist sogar noch ein ungeahntes Mass an Kreativität dazu gekommen: Seit Wochen stehen Mannschaftsfahrzeuge der Polizei an den neuralgischen Punkten der Innenstadt und Patroullien mit Maschinengewehren (!!) kümmern sich um die Outdoor-Nichtmaskenträger. Den grössten Schwachsinn darob liest man von Nina Jecker, eine unheilbare Systemjournalistin, am Heiligabend in der BaZ, die ohne rot zu werden schreibt, dass die Attentate von Wien und Paris Warnung genug seien. Aha. Genau jetzt sollen vermehrt «Rückkehrer mit jihadistischer Ideologie» zu verzeichnen sein. Die wollen wahrscheinlich alle mit ihren Familien Weihnachten feiern und stören sich an der christlichen Weihnachtsbeleuchtung, die sie wegsprengen wollen!

Immerhin schreibt Frau Jecker doch auch noch, dass die Corona-Plandemie das Risiko für Gewalttaten erhöhe. Ohalätz, wer hätte das gedacht! Es würde jedoch betont seitens der Einsatzleitungen, dass die Maschinenpistolen nach wie vor nicht persönlich zugeteilt seien, sondern Sekundärwaffen blieben. Jetzt bin ich erleichtert, ist es doch ein ganz anderes Gefühl, von einer persönlich-zugeteilten oder einer Sekundärwaffe durchsiebt zu werden!

Frohe Weihnachten in der Schafherde äähhhh Krippe.

EVERY DAY CAIMI 10

“DISKUSSIONEN SIND UNERWÜNSCHT”

Das sagt Prof. Jürgen Windeler, Leiter des Instituts für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG), und zwar – man höre und staune – in einem Interview mit zeit.de am 2.12. Die Journalistin (Spezialgebiet: Pharmaforschung, Medikamentenentwicklung und neue Therapien) hat es ziemlich schwer:

»ZEIT: … Zu dem Thema, das die Menschen gerade am meisten bewegt, sagen sie wenig. Dabei ist das IQWiG die wichtigste unabhängige deutsche Einrichtung für die Bewertung von medizinischen und anderen gesundheitlichen Maßnahmen.

Windeler: Das IQWiG kann nur tätig werden, wenn es einen Auftrag bekommt, vom Gemeinsamen Bundesausschuss oder vom Bundesgesundheitsministerium. Wir haben aber keine Anfrage zu Covid-19 erhalten. Dabei interessiert auch uns natürlich die Frage, ob Maßnahmen wie etwa Schul- oder Restaurantschließungen tatsächlich wirksam sind. Aber eine Gegenfrage: Interessiert sich überhaupt jemand dafür, ob die Maßnahmen wissenschaftlich belegt sind?

ZEIT: Etwa nicht?

Windeler: Es gibt viele – teils begründete – Vermutungen dazu, aber sehr wenig Beweiskraft. Da hätten wir nach acht Monaten Pandemie mehr haben können. Wir wissen zum Beispiel nicht, wie viele Menschen tatsächlich infiziert sind oder waren. Deshalb haben wir bis heute keine Daten aus Deutschland zur Infektionssterblichkeit. Wie ist es um die Antikörperbildung und die Immunität bestellt? Wir wissen auch nicht, wie viele Infektionen völlig unauffällig verlaufen.«

Nähe von Covid-19-Verharmlosern

»ZEIT: Jetzt klingen Sie, als würden Sie aus der Stellungnahme des Netzwerkes für evidenzbasierte Medizin zitieren …

Windeler: … dessen Vorsitzender ich von 2005 bis 2007 war …

ZEIT: … und das nicht nur diverse Maßnahmen als unbrauchbar erachtet, sondern auch die Sterblichkeit als stark überschätzt eingestuft hat. Und das sich damit in die Nähe von Covid-19-Verharmlosern brachte.

Windeler: Das ist doch Quatsch. Niemand dort leugnet die Pandemie oder bezweifelt dramatische Krankheitsverläufe. Nicht jede Frage und jeder Zweifel sind Verharmlosung oder Verschwörungswahn. Ich war an der Stellungnahme nicht beteiligt, aber ihr Anliegen war es, auf Wissenslücken hinzuweisen. Dieses “Verharmlosen”-Etikett erlaubt es jedem, das Zuhören einzustellen. Dabei würde sich die Auseinandersetzung mit den Argumenten lohnen.

ZEIT: Setzen wir uns also mit Argumenten auseinander. Wird die Sterblichkeit überschätzt?

Windeler: Es spricht viel dafür, dass Sars-CoV‑2 gefährlicher ist als bisherige Grippeerreger. An Spekulationen darüber, um wie viel gefährlicher, beteilige ich mich nicht. Daten zur Infektionssterblichkeit des Virus in Deutschland haben wir nicht; wir kennen die hiesige Dunkelziffer nicht, und wir haben früher nie systematisch auf Grippeviren getestet oder die Verstorbenen kategorisiert. Alle diese Punkte machen einen quantitativen Vergleich sehr schwierig.

ZEIT: Es gibt sehr aufschlussreiche Studien etwa aus Großbritannien und Spanien.

Windeler: Es gibt alle möglichen Simulationen aus dem Ausland, die für Aussagen über Deutschland benutzt werden, aber keine Daten aus Deutschland selbst. Hier ist die Situation doch anders als in Spanien oder Großbritannien. In einer kürzlich erschienenen Studie in Nature wurde das Infektionsgeschehen in 45 Ländern untersucht, bei 22 konnten die Forscher auf nationale Prävalenzstudien zurückgreifen. Deutschland war nicht darunter, Kenia aber schon.

“Wir haben eine zu dünne Datenbasis”

ZEIT: Dennoch kann man nicht so einfach behaupten, die Sterblichkeit sei viel geringer.

Windeler: Nein, man sollte nur Zahlen nennen, die man auch gut begründen kann. Das gilt aber für alle Zahlen. Wir haben eine zu dünne Datenbasis, mit der wir Entscheidungen begründen. Wir könnten auch längst wissen, wer wie stark ansteckend ist. Stattdessen schicken wir alle mit einem positiven PCR-Test in zweiwöchige Quarantäne. Das kann man intelligenter machen.

ZEIT: Ein genaueres Testverfahren zum Nachweis einer Infektion gibt es doch gar nicht.

Windeler: Es interessiert aber nicht nur, ob ich irgendwo Virus-RNA finde. Die Häufigkeit falsch-positiver Ergebnisse ist genau so ein Punkt, der meiner Ansicht nach noch immer einer sorgfältigen Klärung bedarf.

ZEIT: Virologen finden diese Kritik nicht wirklich zutreffend.

Windeler: Natürlich sind die PCR-Tests unter Idealbedingungen sehr präzise. Aber man muss die Relevanz der Ergebnisse beachten. Ein positives Testergebnis ist mit sehr eingreifenden Konsequenzen verbunden. Da wäre es doch gut, zu wissen, ob die Menge an nachgewiesenem Virus überhaupt ausreicht, um andere anzustecken. Muss man jeden Fall für zwei Wochen in Quarantäne schicken? Und weitergedacht: Könnten die Kliniken ihre Pflegekräfte nicht anders einsetzen, wenn sie wüssten, dass sie nicht nur infiziert, sondern auch infektiös sind – insbesondere jetzt, wo Kliniken über Personalmangel klagen?

ZEIT: Die Infektiosität als Maßstab hat Christian Drosten in der ZEIT schon vorgeschlagen .

Windeler: Das zeigt doch, dass es wichtiger wäre, sich über diese Probleme und Möglichkeiten zu unterhalten, statt einfach zu behaupten, falsch-positiv Getestete kämen nicht vor.

ZEIT: Wird nicht mehr miteinander geredet?

Windeler: Derzeit sind Diskussionen und wissenschaftlicher Streit unerwünscht. Ich weiß von Wissenschaftlern, die durch Telefonanrufe oder Twitter-Mitteilungen darauf hingewiesen wurden, dass ihre Meinung nicht gefragt sei. “Das hätte ich von dir aber nicht gedacht”, heißt es. Das ist keine wissenschaftliche Diskussion und trägt zur Klärung nichts bei, nur zur Polarisierung.

ZEIT: Meinen Sie Virologen wie Hendrik Streeck und Jonas Schmidt-Chanasit, die einen anderen Umgang mit der Pandemie fordern?

Windeler: Ich möchte das jetzt nicht personifizieren, sie und einige andere. Viele dieser Wissenschaftler bemühen sich immerhin um eine längerfristige Strategie bei der Corona-Bekämpfung.

ZEIT: Die Sie vermissen?

Windeler: Halten Sie einen Lockdown bis zum März für eine Strategie? Der alleinige Blick auf die Neuinfektionen reicht nicht aus, um die Lage zu beurteilen. Das weiß auch inzwischen jeder. Trotzdem haben wir jetzt ein Infektionsschutzgesetz, in dem festgeschrieben steht, dass ab 35 Fällen pro 100.000 Einwohner Maßnahmen ergriffen werden sollen. Aber was sagen uns diese 35 Fälle? Sind das Kinder? Erwachsene? Ältere? Ein Cluster? Am wichtigsten erscheint mir daher der Vorschlag, mehrere Angaben, die das Gesundheitsgeschehen in der Bevölkerung beschreiben, heranzuziehen und insbesondere Schutzmaßnahmen für gefährdete Personen zu entwickeln.

“Es gilt, Alternativen ernsthaft zu erörtern”

ZEIT: Wie soll das gehen? Übergewichtige, Diabetiker leben in der Mitte der Gesellschaft, sind Busfahrerin oder Lehrer. Und es sind sehr viele.

Windeler: Die Arbeitsgruppe um Matthias Schrappe, früher stellvertretender Vorsitzender des Sachverständigenrats, hat inzwischen sechs Thesenpapiere herausgebracht, in denen sie etwa Vorschläge macht, wie Risikogruppen geschützt werden können. Aber passiert ist wenig.

ZEIT: Ist die Regierung schlecht beraten?

Windeler: Ich kenne weder die Berater noch deren Ratschläge.

ZEIT: Das geht vielen ähnlich, sie empfinden die Entscheidungsprozesse als undemokratisch.

Windeler: Entscheidungen können demokratisch zustande kommen und trotzdem kritisiert werden. Sie können sogar falsch sein. Und man kann die Frustration und das Kopfschütteln doch mit Händen greifen: Museen, Konzerthäuser, Theater haben sich im ganzen Sommer ein Bein ausgerissen, um Hygienekonzepte auszuarbeiten und umzusetzen. Diese beeindruckenden Bemühungen sind damit beantwortet worden, dass man Kultur zu Freizeitgestaltung und Unterhaltung degradiert hat. Von heute auf morgen war alles nichts mehr wert.

ZEIT: Sie haben einmal gesagt, es wäre klug, die Menschen nicht wie Kita-Kinder zu behandeln. Das hört man auch von Corona-Verharmlosern.

Windeler: Was soll das mit Verharmlosung zu tun haben? Wenn Risikokommunikation erfolgreich sein soll, muss sie die Menschen als entscheidungsfähige Personen behandeln. Das ist wissenschaftlich gut belegt. In Deutschland hat man sich meist mit Warnungen und Drohungen begnügt. Das ist keine Kommunikationsstrategie. Dabei sind wir doch darauf angewiesen, dass die Menschen noch eine ganze Weile aus eigenem Antrieb und aus Einsicht mitmachen.

ZEIT: Was wäre Ihr Vorschlag?

Windeler: Es gilt, Alternativen ernsthaft zu erörtern und so einen Weg zu finden, den die Gesellschaft längerfristig mitträgt. An einer Stelle haben wir uns diesbezüglich tatsächlich als lernfähig erwiesen: bei den Schulen und den Kindergärten. Da hat man gefragt: Was ist jetzt bedroht? Die Gesundheit ja, aber eben auch die Zukunft von Kindern. In anderen Bereichen haben wir diese Abwägung bisher nicht hinbekommen.

ZEIT: Hätten wir besser einen Weg wie Schweden eingeschlagen?

Windeler: Nein. Sosehr ich generell mit Skandinavien sympathisiere: Ein schwedischer Weg mag in einer schwedischen Gesellschaft angemessen sein. Schweden ist weniger besiedelt, und Mentalität und Kultur sind anders als bei uns und noch mal anders als in Italien oder in Frankreich. Regeln müssen zu den Kulturen und Gesellschaften passen. In Deutschland muss ein Weg gefunden werden, der zu unserer Gesellschaft passt.«

EVERY DAY CAIMI 9

CORONA TÖTET. UND DIE ISOLATION?

In der Basler Zeitung von gestern Samstag, 19.12., war auf Seite 2 ein grosses Bild: Eine alte Frau wird von einem jüngeren Mann, wahrscheinlich ihr Sohn, geherzt. Dafür musste er in einen Ganzkörper-Plastikanzug/-überwurf schlüpfen. Auch die Hände sind darin verpackt. Bilder von Weihnachten 2020. Wenn wir so weitermachen für viele alte Menschen wahrscheinlich die letzten solchen «Festtage». Aber nicht wegen Corona…

Auf suedkurier.de ist heute zu lesen, daß bei einem “Corona-Ausbruch” 9 BewohnerInnen eines Pflegeheims in Konstanz “im Zusammenhang mit dem Virus gestorben” seien. Die Leiterin des Heims schildert die Situation so:

»„Derzeit sind noch sechs Mitarbeiter und vier Bewohner positiv getestet“, sagt Fuchs.

Nicht allen Senioren sei es jedoch trotz positiver Testung schlecht gegangen. Viele hätten sich weitestgehend gut gefühlt, andere hätten einen Schnupfen gehabt. Schlimmer sei die Isolation gewesen, die mit den Corona-Fällen einherging, so Fuchs.

Einzige Kontakte sind Mitarbeiter in Schutzkleidung
„Dass die Bewohner alleine in ihren Zimmern bleiben mussten, hat ihnen am meisten zugesetzt. Über Wochen waren die einzigen Sozialkontakte, die sie hatten, die Mitarbeiter, die in voller Schutzkleidung ins Zimmer kamen, sodass man sie nicht einmal erkannt hat“, schildert sie die Situation vieler Senioren…

Lange Zeit blieb es still im Pflegeheim
„Die Stille im Haus war schlimm“, erinnert sie sich zurück an die Zeit, in der alle Bewohner in ihren Zimmern bleiben mussten. Inzwischen kehre langsam wieder so etwas wie Normalität ein. Die Bewohner einzelner Stationen könnten mittlerweile ihre Zimmer wieder verlassen.
Doch Besuche sind weiterhin nicht erlaubt. Denn solange es weiter positive Testungen gebe, blieben die Türen des Pflegeheims für Besucher geschlossen – auch über Weihnachten. Deswegen versuche man mit Dekoration und weihnachtlicher Musik für etwas Aufhellung zu sorgen. Immer wieder kämen auch Geschenke von Verwandten an, die dann verteilt werden.«

So allein gelassen bleibt der Heimleiterin eine letzte verzweifelte Hoffnung:

»Derweil hofft Fuchs, dass das Margarete-Blarer-Haus bald wieder komplett coronafrei ist. Und, dass der Impfstoff bald für etwas Entspannung sorgen kann. Denn fest steht: Noch einen Ausbruch des Corona-Virus in dem Pflegeheim will sie nicht erleben.«

Szenenwechsel: Auch meine über 90jährige Mutter ist in einem Heim, einer Seniorenresidenz in Basel. Dort bewohnt sie eine 2,5 Zimmer-Wohnung mit kleinem Balkon. Sie bekommt ein Mittagessen im gemeinsamen Speisesaal 7x/Woche, an den Nachmittagen ist meist ein kulturelles Angebot geplant. Preis-/Leistung stimmen. Vom 23. November bis zum 3. Dezember durfte sie die Wohnung nicht mehr verlassen. Nein, nicht wegen Corona, sondern wegen eines Norovirus, das eine Bewohnerin des Heimes offenbar inne hatte. Am Mittwoch, 16. Dezember 2020, werden wir dahingehend informiert, dass sie erneut 10 Tage Zimmerarrest haben soll (vom 15.12. an), da eine Tischdame (die Abstände sind riesig!) wegen anderen Gründen ins Spital musste und dort zufällig auf «Corona» positiv getestet wurde.

Die Fragen meiner Frau an die Direktion und Pflegedienstleistung vor Ort bleiben praktisch unbeantwortet. Ein wirkliches Konzept habe man noch nicht, eine Testung sei nicht vorgesehen, sie müsse jetzt 10 Tage durchhalten. Der Heiligabend wäre in diesen 10 Tagen inkludiert.

Bisher hat sie alles mit erstaunlicher Supplesse weggesteckt: Den Osterlockdown, die Besuchsverbote, die Noro-Virus-Einsperrung. Aber jetzt beginnt sie am Telefon vom Sprung vom Balkon zu reden. Meine Frau und ich gehen am Abend des dritten Tages rein und machen ungefragt einen PCR-Test bei ihr und spenden ein paar Minuten Trost. Er ist negativ. Der nächste ist für Morgen geplant. Wenn der auch negativ ist, hebe ich die Quarantäne persönlich auf und wenn ich dabei Probleme kriege, bekommt die Residenz eine Strafklage von meinem Anwalt wegen Freiheitsberaubung. Schaue mer mal…

EVERY DAY CAIMI 8

EIN MEER VON LÜGEN

Achtet mal auf die Kommunikation und die Massnahmen der regierenden Obrigkeiten in der Schweiz, Deutschland und Österreich (ich beschränke mich mal auf den deutschsprachigen Raum…). Es herrscht das Prinzip von Zuckerbrot und Peitsche, dabei werden wir non-stop aufs Übelste belogen und manipuliert.

Es begann bereits im Frühjahr. Die Lockdowns wurden angeordnet, als die Fallzahlen bereits erheblich am Sinken waren. Unser K&K-Nachbar Österreich ging in einen noch härteren Menschenwegsperr-Mechanismus (als wir), als 8% (acht) der Intensivbetten belegt waren. Man durfte nicht mal auf einer Parkbank sitzen, alleine wohlverstanden. Ein Pfarrer, der eine letzte Ölung verabreichte, wurde mit 3000€ gebüsst. Gefakte Bilder aus New York (CBS entschuldigte sich dafür!) und eine unseriöse und total inkomplette Berichterstattung aus Bergamo heizten die Panikstimmung im Wissen (und der Absicht) der Regierenden an. Ein völlig überforderter Daniel Koch, der im grössten «Stress» seine neue eigene Consulting-Firma vorbereitete und auch nach Monaten noch nicht weiss, was ein cT-Wert ist, irrte herum und tat vor dem Aaresprung Grass abbeissen. Zombie-Apokalypse-Propheten wie Christian Althaus, Panik-Prof Aguzzi, Andreas Cerny, Marcel Salathé, Isabella Eckerle, die Walz aus der Pfalz, Niels Ferguson et al. prophezeiten uns fast mittelalterliche Pestzustände.

Kaum waren die ersten Lockerungen da, wurden die Griffel gespitzt, um die zweite Welle herbeizuschreiben. Am 26. Juni bei null Erkrankungen und kaum positiven Tests wurden diese kostenlos, um den Nachschub an Testmaterial ja nicht zu mindern. Am 6. Juli Maskenpflicht im CH-ÖV. Am 19. August bei 35° Maskenpflicht in Basler Läden, verordnet vom zentralistische Hilfsbundesrat Engelberger. Von diesem Moment an wechselte der Schwarze Peter des Ansteckungsdrachen regelmässig: Von den Schulkindern, zu den Reise-Rückkehrern, zu den Reiserückkehrern aus dem Balkan, zu denjenigen aus Ougadougou (komisch, irgendwann lasen wir in einer NZZ am Sonntag, dass das BAG immer wusste, dass Quarantäne für Reiserückkehrer nichts bringt, warum dann also diese überflüssigen Freiheitsberaubungen?), zu den Restaurants, Bars, Clubs, zu den Joggern, den zu schnellen Rollator-Alten, die durch überhöhte Geschwindigkeit zu viel Aerosole aufwirbelten und darum im Heim bleiben mussten. Dann waren es die Schwyzer Jodler, später die Appenzeller Heiratswilligen und auch die paarungsbereiten Lavahamster mutierten im Timanfaya-Nationalpark auf Lanzarote zu Super-Spreadern. Als alles mehr oder weniger ergebnislos durch die Mange gezogen worden war, landete der Corona-Drache zu Hause bei den Familien. Gewisse Bundesländer wollten Kinder für die Quarantäne zu Hause im Zimmer kontaktlos einsperren oder gar in Institutionen wegsperren lassen.

Grosskotzig verkündete der Glatzkopf im Mai: «Wir können Corona!» Merde, ou qoui?

Können bedeutet offenbar bei der Taskfurz und den Zipfelkappen in der Regierung nichts Konstruktives machen. Sie hatten ein neues Spielzeug: Die Corona-App von Super Mario ähh Marcel (Salathé). Erinnerte mich an Pokémons. Wie sprach der App-Flüsterer Salathé am 3. Mai 2020: «Weder die Wirtschaft noch die Bevölkerung würden einen 2. Lockdown mittragen». Ganz nach dem Mott: «Was interessiert mich mein Geschwätz von gestern…?»

Und: Spitäler schliessen, Tipps zur Stärkung des Immunsystems unterlassen, auf keinen Fall etwas Optimistisches sagen, ja nicht beruhigen, schauen, dass der Personalmangel in der Intensivpflege spätestens im Herbst garantiert ist und in Deutschland zwischen 4000 und 7000 Betten zwischen Juli und Oktober abbauen. Selbst die regierungshörige Tagesschlau von ARD fragte bereits am 16. Juli 2020 entsetzt: «Wo sind die 7000 bereits mit Steuergeld bezahlten Intensivbetten?» Antwort: Ausstehend, aber wir sind ja erst fünf Monate weiter. Gut Ding will Weile haben, ausser den Impfstoffen, die mit Überschall-Geschwindigkeit eingeführt werden. Fast vergessen: Massnahme-Kritiker vom Verfassungsschutz beobachten lassen, engagierte Primarlehrerinnen entlassen und regierungshörige und -gewaschene Hofnarren wie Patrick Frey, Peach Weber und Emil Steinberger hoffieren, die eigene Kollegen dolchstoss-legendartig in die Pfanne hauen.

Jens Spahn im August: «Wir werden uns mal einiges zu verzeihen haben.»

Jens Spahn am 1. September: «Friseure und ähnliches würden wir mit dem heutigen Wissen nicht mehr schliessen. Es wird keinen zweiten Lockdown geben.» Ich weiss, dass ich nichts weiss, was aber auch viel sein kann. Österreich spricht bereits vom dritten Lockdown.

Der PCR-Test ist längst dahingehend entlarvt, dass er nicht zwischen positiv und infektiös unterscheiden kann. Sogar bestätigt von portugiesischen Gerichten (gehören doch zur EU?) und vom Berliner Senat. Kann er aber doch, denn er ist besser als sein Ruf, aber man müsste den Amplifikationswert, eben den sog. cT-Wert, Herr Koch, angeben, aber dann würde rauskommen, dass mind. 75% der «neuen Coronainfektionen» lediglich positiv sind. Das darf aber nicht sein, denn dann sind wir nicht mehr scharf auf den Impfstoff. Wäre doch schade, jetzt wo unsere Beschützer mit unserem Geld so viel davon eingekauft haben.

Spitäler am Anschlag? Am 14.Dezember beträgt die schweizdurchschnittliche Intensivbettenauslastung 79%. (Quelle: BaZ, ETH). Am 17. Dezember 2020 76%. 2/3 der Kantone sind unter 80%, BL sogar bei 44%, AR bei 33%. (Quelle: Koordinierter Sanitätsdienst der Schweiz, umfasst 150 Akutspitäler! ), am 18.12. 75,2%.  Gleichen Tags macht Gessler 2 mit Somadomina Daisy Sommaruga die Schweiz fast komplett zu und Dagobert Duck-Maurer darf, nein, nicht in den Geldspeicher springen, denn der ist zwischenzeitlich zu leer dafür, in ihn runtersteigen und die Resttaler zählen, denn die Corona-Panzerknacker sind seit Monaten zu Besuch. Irgendwie logisch, oder? Aha, Ihr meint Geschichten aus Taskhausen? Aber, aber…

Dabei lobe ich mir trotzdem die Schweiz. Unsere Heilmittelbehörde SWISS MEDIC, ein Fels in der Brandung der Seriosität, prüft viel strenger, darum erfolgt die Zulassung der Impfstoffe (oder zumindest eines Impfstoffes) viel später als in anderen Ländern – erst nach Weihnachten – also Weihnachten 2020. Das verlängert natürlich die Beobachtungszeit signifikant. Also ich fühl mich in sicheren Händen – impftechnisch. Darum:

Statt Sylvester- lade ich zur Impfparty. Sollte der Ansturm zu gross sein, entscheidet das Los. Eine Neujahrslotterie, wie geil ist denn das, die Ziehung der Impfglücklichen – powered by Biontech, Pfizer, AstraZeneca und Moderna. Nach jeder Zahl einen Great Reset der Ziehmaschine. Urkundspersonen für die Ziehung: Prof. Klaus Schwab und Bill Gates.

Die Rollatoren sind wieder einsam parkiert an den Mauern der Heime, die Alten wieder eingesperrt. «Ist denn scho Weihnachten? Macht nix, passt scho mit dem Skype für Oma.»

Hauptsache: «Wir können Corona!» Beruhigend. Hoffentlich beginnt bald der Schnee auf Psychosistan zu rieseln. Das beruhigt noch mehr.

EVERY DAY CAIMI 7

ERLÖSE UNS VON DEN BÖSEN!

Die Solidargemeinschaft der Krankenversicherten war einst eine wichtige Kittfuge. Heute versuchen geistig entartete Politiker und Ökonomen auch da Spaltpilze zu züchten.

Willy Oggier, der Schweizer Gesundheits-Clown ähhh Ökonom, der forderte, dass Coronamassnahmen-Kritiker kein Spitalbett erhalten sollten, ist nicht alleine: Er bekommt prominente Unterstützung:

Impfverweigerer sollten keinen Versicherungsschutz bei einer Corona-Erkrankung genießen. Das hat Michael Hüther, Direktor des Instituts für Weltwirtschaft (IW), in einem Gastbeitrag für das “Handelsblatt” (Dienstagausgabe 15.12.20) gefordert.

“Zu prüfen wäre daher, ob Impfverweigerer (ohne medizinische Indikation) wegen der aus ihrem Verhalten resultierenden externen Effekte dadurch sanktioniert werden können, dass bei ihnen kein Versicherungsschutz im Falle einer Covid-19-Erkrankung besteht”, so der Ökonom.

Da die Betreffenden das Risiko offenkundig gering schätzten, sei für sie die subjektiv erachtete Eintrittswahrscheinlichkeit niedrig, der finanzielle Schaden bei Eintritt aber groß. “Das sollte Anreizwirkungen haben”, so Hüther. 

Damit würden die Impfgegner nicht aus dem Gesundheitsschutz herausgenommen, sondern nur aus dessen solidarischer Finanzierung. “Natürlich, das geht erst einmal nur in der Gesetzlichen Krankenversicherung. Und ja, es ist eine teilweise Abkehr des Solidarprinzips. Dem steht aber das Schutzinteresse der Solidargemeinschaft vor übergebührlicher Inanspruchnahme entgegen.”

Aha. Wer bisher bewusst gelebt hat, nicht nach Abschluss des Längenwachstums gleich ins Tiefenwachstum wechselte und sich nun erlaubt, eigenständig darüber zu entscheiden, was in seinen Körper gespritzt wird, der wird nun aus dem Krankenschutz genommen.

Solche Typen, zu denen auch der Polit-Chef von RTL, Nikolaus Blome, gehört, der sich erdreistete zu twittern, Impfverweigerer müsse man sozial marginalisieren, «die Nation müsse mit dem Finger auf sie zeigen», stilisieren sich zu Übermenschen hoch und meinen, sie müssten in ihrer endlosen Karrieregeilheit Gott spielen. Pfui Teufel!

Bleiben wir aber lieber bei Trost ähhh Gott. Nietsche meinte einst: «Wir haben Gott getötet!» Was ausserordentlich zu bedauern wäre, denn ich hätte noch eine Bitte an Gott: «Erlöse uns von den Bösen oder impfe diese gesellschaftlichen Irrlichter in der Impfallianz-Hölle!» Amen.   

EVERY DAY CAIMI 6

CNN: «SEIEN SIE NICHT BEUNRUHIGT, WENN MENSCHEN NACH DER IMPFUNG STERBEN.»

In einem Artikel über die Einführung des COVID-Impfstoffs berichtete CNN, dass die Amerikaner nicht beunruhigt sein sollten, wenn Menschen nach der Einnahme des Impfstoffs zu sterben beginnen, denn „es kann zu Todesfällen kommen, die nicht unbedingt etwas mit dem Impfstoff zu tun haben“.

Solche Ratschläge, bekanntlich auch Schläge, muss man erteilen, wenn man wirklich Vertrauen in diese Impfstoffe hat…Das Motto bei den Impfstoffen ist bei den sogenannten das gemeine Volk vor sich hertreibenden «Experten» lautet: «Ich weiss, dass ich nichts weiss, aber das ganz genau, wenn auch unvalidiert.» Will heissen: Sie haben selbst keine Ahnung, davon aber eine ganze Menge! Oder wie es des RKI, der Tierarzt Loddar Wieler gesagt hat:

Ein Bild, das Text, Buch enthält.

Automatisch generierte Beschreibung

Der Titel-Ratschlag mit den Todesfällen erschien in einem Artikel mit dem Titel „Warum unsere Schwächsten impfen? in dem Dr. Kelly Moore, stellvertretender Direktor der Immunization Action Coalition, davor warnt, dass Impfstoffe bei gebrechlichen und älteren Menschen im Vergleich zu gesunden Menschen nicht so gut wirken.

„Wenn die Impfungen anfangen, in die Arme der Bewohner gespritzt werden, müssen die Amerikaner verstehen, dass es zu Todesfällen kommen kann, die nicht unbedingt etwas mit dem Impfstoff zu tun haben“, so Moore in dem Bericht.

„Wir wären überhaupt nicht überrascht, wenn wir zufällig sehen würden, dass eine Impfung stattfindet und dann jemand kurz nach der Impfung stirbt, nicht weil es irgendetwas mit der Impfung zu tun hat, sondern einfach, weil ihr Lebensende gekommen ist, sagte Moore.

Dann sagte sie, die Amerikaner sollten nicht beunruhigt sein, wenn sie sehen, dass Menschen ein oder zwei Tage nach der COVID-Impfung sterben.

„Eines der Dinge, die wir den Menschen verständlich machen wollen, ist, dass sie nicht unnötig beunruhigt sein sollten, wenn nach Beginn der Impfung berichtet wird, dass innerhalb von ein oder zwei Tagen nach der Impfung jemand oder mehrere Menschen sterben, die in einer Langzeitpflegeeinrichtung leben. Das wäre etwas, das wir als normales Ereignis erwarten würden, da Menschen häufig in Pflegeheimen sterben“.

Während Todesfälle in Pflegeheimen von Menschen, die den Impfstoff nehmen, als normal beschrieben werden und nichts mit dem Impfstoff zu tun haben, würden einige vorschlagen, dass man dasselbe Argument auch für Todesfälle von Menschen mit multiplen Komorbiditäten in Pflegeheimen anführen könnte, die auf COVID zurückzuführen sind.

Viele wurden und werden dafür zur Rechenschaft gezogen.

QUELLE: CNN: ‘DON’T BE ALARMED’ IF PEOPLE START DYING AFTER TAKING THE VACCINE

EVERY DAY CAIMI 5

LIEBE ANGELA

So lautet der Titel eines Buches, das ich vor vier Jahren geschrieben habe. Eigentlich war es ein Brief an die Regentin, nach dem Erreichen von 140 Seiten habe ich dann ein Buch daraus binden lassen (ist noch erhältlich). Vier Jahre später: Die deutsche Kanzlerin muss mittlerweile an einer Zeitumkehr leiden, denn:

Über Angela Merkel schrieb dieser Tage ein kluger Zeitgenosse, sie habe in ihrer 15-jährigen Kanzlerschaft zwei zutreffende Schlüsselsätze ausgesprochen – nur leider beide zum genau falschen Zeitpunkt: „Bleiben Sie zuhause“ wäre 2015 die richtige Ansage gewesen, und „Wir schaffen das!“ 2020. Aus der eigenen Agenda und Sichtweise dieser Kanzlerin heraus macht die verschobene Prioritätensetzung jedoch sehr wohl Sinn: So wichtig ihr es war, zuwanderungswilligen, gut ausgebildeten Fachkräften aus aller Welt Mut zum Asylmissbrauch zu machen und sie zum Weg ins gelobte Land Alemania, Selfie mit ihr inklusive, zu animieren (ein bis heute anhaltender „Pull Effect“), so gleichgültig ist ihr heute – allen schalen, aufgesetzten, temestageschwängerten Emotionen zum Trotz – das eiskalte Ein- und Wegsperren der eigenen Bevölkerung, wirtschaftlicher Genozid inkl. nach einer dauerverlängerten Eiszeit der Zombie-Unternehmen.

Heute 16. Dezember hat Mutti, ganz oder nicht ganz dicht, Deutschland wieder dicht gemacht. Dieser Person geht es nur noch um bleiernen Machterhalt, um Zwangsharmonisierung der Befehlsketten, die in ihrer geistigen Wolfsschanze am Spreeufer zusammenlaufen. Egal, wie viele steuerzahlende Produktivkräfte der einst so markigen deutschen Volkswirtschaft (Exportweltmeister!) noch über die Klinge springen, wie viele in Ruin und Depression getriebene Bürger noch den Preis für die Entscheidungen dieser wächsernen, temperament- und empathiefreien Autokratin zahlen müssen: Sie zieht ihren Stink-Stiefel durch, und lässt mit jedem weiteren Jahr ihrer nie enden wollenden Amtszeit immer deutlicher durchblicken, wie wenig ihr an exakt dem liegt, was sie per Amtseid bereits viermal geschworen hat: nämlich Wohl und Nutzen des deutschen Volkes zu mehren. Eine vaterlandslose Gesellin, DDR- und FDJ-sozialisiert, eigenbrötlerisch, entrückt, eine Fehlbesetzung durch und durch, wird zur finalen Liquidatorin Deutschlands. Wenn auch alle anderen Insolvenzverfahren derzeit ausgesetzt sind: das wichtigste von allen –  die Insolvenz der Republik – wickelt sie gerade im Eiltempo höchst selbst ab.

Wie Merkel im Ausland wahrgenommen wird, jenseits des schmeichelnden Filters deutscher Wohlfühl-Haltungspublikationen und journalistischer Ergebenheitsadressen hierzulande, zeigte am Samstag eine vernichtende Abrechnung der britischen Mail of Sunday, in der Autor und Kolumnist Douglas Murray Merkels zügellose Arroganz hervorhob, die sie in den Brexit-Verhandlungen ausspielte, inklusive der Sabotierung von Handelsabkommen mit der EU. Ganz zu schweigen davon, dass es ohne Merkels verheerende Rolle in Europa einen Brexit wohl nie gegeben hätte.


Innerhalb Deutschlands spielt sie sich als Retterin auf; doch die Bekämpfung eines Virus mit seinen künstlich herbeigetesteten Infizierten, irreführend fehldeklarierten Intensivpatienten und kreativ ermittelten Todesopfern mit massenweise gefakten Todesursachen ist in Wahrheit nur ein Vorwand für den Eintritt in die Endstufe des Systems Merkel, das die letzten demokratischen Grundfesten schleift: Faktische Gleichschaltung der Länder, Elimination nationalstaatlicher Traditionen, Bruch der Gewaltenteilung durch Parlamentsermächtigung zum autoritären Durchregieren, Ausgrenzung der Opposition und ihre Überwachung durch den Verfassungsschutz, Demonstrationsverbote – und jetzt auch noch ein erneuter Totallockdown, dem bald noch paramilitärisch überwachte Ausgangssperren und weitere Einschränkungen der Bürgerrechte folgen dürften. Bref: Die Sublimation des Grundgesetzes, nichts mehr, nichts weniger.

Noch ist sie da, wenn auch als unberechenbare walking dead-Wallküre, denn jetzt droht auch noch der ersehnte Führungswechsel nach 2021 zu kippen: Erneut sollte der bereits für Dezember abgesagte und auf Januar verlegte CDU-Parteitag verschoben werden, diesmal auf unbestimmte Zeit – erkennbar nur, um Friedrich Merz als letzte, wenn auch bestenfalls halbwegs, bürgerliche Hoffnung zu verhindern. Der Vorstoß dazu kam gestern von einem weiteren Lakaien der Kanzlerin, Schleswig-Holsteins Ministerpräsident Daniel Günther, der heute früh im Präsidium sagte, einen Parteitag im Januar könne er sich „nicht vorstellen, egal in welcher Form.“ Sind Politiker nur noch Feiglinge? Alle Planungen sollten eingestellt werden, denn zuerst müsse man „gut durch die Pandemie kommen.“ Auch wenn die Parteispitze ein Machtwort sprach und am Termin 22. Januar festhielt: Dass eine Verlängerung der Merkel-Ära oder zumindest coronabedingte „lange Overtime“ bis weit über die Bundestagswahl hinaus projektiert ist, wird immer wahrscheinlicher. Die nötigen Sachzwänge lassen sich bequem finden, im Notfall herbeisachzwängelen…

Das Unfassbare ist, dass die meisten in der CDU/CSU mit der Perspektive einer Verlängerung der Ära Merkel wohl überhaupt kein Problem hätten (ausser der kanzlergeile Söder!), ja dies bereits als ausgemachtes Szenario annehmen. Welch kriecherischer, endverblendeter, dauerschleimender Menschenschlag sich in der persönlichen Gefolgschaft dieser Kanzlerin breitmachen konnte, zeigt das Beispiel ihres Ex-Generals Peter Tauber, der – übrigens ironiebefreit und total ernstgemeint – anlässlich des nunmehr verschärften Lockdowns am 14.12. Folgendes witterte:

Ein Bild, das Text enthält.

Automatisch generierte Beschreibung

Wer den Zuspruch solcher Domestiken erfährt, in dessen geistigem Elfenbeinturm (böse Zungen sprechen zuletzt immer häufiger von Merkels Bunker), ist das „beste Deutschland aller Zeiten“ auf einem „guten Weg“ durch die Krise. Merkel denkt vermutlich ernsthaft, sie handele mit ihren Wechselbädern, willkürlich wechselnden Fehl-Einschätzungen und wortbrüchigen Entscheidungen im Interesse der Deutschen. Regierte sie in anderen, wärmeren Gefilden, würde sie längst eine Leopardenmütze tragen und mit einem Gehstock mit goldigem Löwenkopf am Griff ihre Länderminister in den Lockdown treiben. Das Fehlen jeglichen Basis- und Bodenkontaktes zu den an die Belastungsgrenze gebrachten Menschen im Land «in dem wir gut und gerne leben» hatte ihr Treiben schon in der Flüchtlingspolitik ausgezeichnet. In der coronar-plandemischen Labor-Krise sind nun nicht mehr bloße „Einzelfälle“ die Leidtragenden ihres Wahns, sondern das ganze gewöhnliche Volk, populus vulgaris: Antipopulismus maximus.

EVERY DAY CAIMI 4

CORONA IN DER SCHWEIZ– Plädoyer für eine evidenzbasierte Pandemiepolitik

In ihrem neuen Buch “Corona in der Schweiz” werfen Konstantin Beck und Werner Widmer einen kritischen Blick auf die Schweizer Pandemiepolitik der letzten Monate. Im Interview erklären die beiden Dozenten, weshalb sie die Pandemiemassnahmen kritisieren und was sie mit ihrer Publikation zur öffentlichen Debatte beitragen wollen. 

In Ihrem Buch plädieren Sie für eine evidenzbasierte Pandemiepolitik. In welchen Punkten sehen Sie die aktuelle Corona-Pandemiepolitik der Schweizer Regierung als ungenügend auf die relevanten wissenschaftlichen Erkenntnisse abgestützt?

Werner Widmer: In der ersten Welle (März-Juni) basierte die Pandemie-Politik vorwiegend auf Einzelereignissen: schreckliche Bilder aus Norditalien, erste Todesfälle in der Schweiz, einzelne Forschungsergebnisse, die wenig später überholt wurden, viele Todesfälle in einem einzelnen Pflegeheim. Solche Ereignisse haben anekdotischen Wert, sie repräsentieren nicht das ganze Bild. Eine evidenzbasierte Pandemie-Politik muss sich auf repräsentative Fakten stützen. Da sich die Virologen bis anfangs 2020 kaum für das Coronavirus interessiert haben und die Epidemiologen auch nur erste Studien vorlegen konnten, plötzlich aber weltweit massiv geforscht und publiziert wurde, verkam die Pandemie-Politik zu einer Art «angewandter Epidemiologie auf dem aktuellen Stand des Irrtums».  Der Bundesrat ging nicht auf den Vorschlag der wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät der Uni Zürich ein, eine repräsentative Stichprobe der Schweizer Bevölkerung vollständig zu testen.

Konstantin Beck: Die aktuelle Politik ist zwar deutlich zurückhaltender als es die Politik im Januar war. Aber dennoch werden die Massnahmen immer noch mit den hohen Positiv-Test-Raten begründet, obwohl inzwischen hinlänglich bekannt ist, dass ein positiver Test nur für bestimmte, eher kleine Risikogruppen eine Gefahr darstellt. Die meisten Personen, die sich heute infizieren, haben ein Mortalitätsrisiko von null Prozent. Und das zweite Risiko der schweren Krankheitsverläufe ist auch nach neun Monaten Pandemie statistisch immer noch völlig schwammig und wird beispielsweise vom BAG nicht einmal kommuniziert. Das erstaunt, angesichts der vielfältigen und substantiellen Nebenwirkungen der Massnahmen.

Zu den Beweggründen für Ihre Publikation schreiben Sie, dass sie damit im Rückblick möglichst vieles festhalten wollen, das uns in einer kommenden Pandemiekrise helfen könnte, eine solche mit weniger finanziellem Aufwand und weniger immateriellem Schaden zu bewältigen. Welche Aspekte sind für eine solche Bewältigung besonders wichtig?

Werner Widmer: Bevor man über Massnahmen diskutiert, sollte man sich einig werden, was überhaupt das Problem ist. Die WHO spricht von einer Pandemie, wenn ein neues Virus, gegen das kein Impfstoff vorliegt, sich weltweit verbreitet. Ob das Virus eine gefährliche oder harmlose Krankheit verursacht, wird dabei nicht berücksichtigt. Das ist u.E. ein krasses Manko, denn es ist nicht das Gleiche, ob eine Krankheit zum Tod von an sich gesunden jungen Menschen führt oder zum Tod von hochbetagten, mehrfach chronisch erkrankten Menschen. Im ersten Fall gehen viele Lebensjahre verloren, im zweiten nur wenige. Die Gefährlichkeit des Virus ist also eine zentrale Grösse. Von ihr hängt die Verhältnismässigkeit der Massnahmen ab. Bei der Schweizer Pandemie-Politik ging es eigentlich ausschliesslich darum, den Tod um jeden Preis zu vermeiden. Zwar wurden mehr als die Hälfte der Corona-Todesfälle in Pflegeheimen verzeichnet, aber ein Mehrfaches von Pflegeheimbewohnern sind in der gleichen Zeit ohne Corona verstorben. Sie waren wie alle Heimbewohner isoliert, durften nicht besucht werden und durften auch das Heim nicht verlassen. Sie starben einsam – um vor dem Virus geschützt werden. Das ist absurd.

Einen zweiten Lockdown erachten Sie nicht nur als unverhältnismässig, sondern als zerstörerisch. Aus welchen Gründen kommen Sie zu diesem Fazit?

Werner Widmer: In der ersten Welle folgte nach einer Phase der Übersterblichkeit, in der es mehr Todesfälle gab als im Vorjahr, eine Phase der Untersterblichkeit. In der Summe gab es von Januar bis anfangs Oktober 2020 in der Schweiz gleich viele Todesfälle wie im Vorjahr. Das heisst, die 2000 Corona-Todesfälle kamen nicht einfach zu den «normalen» Todesfällen dazu, sondern betrafen in vielen Fällen Menschen, die auch ohne Corona bald  gestorben wären. Zurzeit befinden wir uns wieder in einer Phase der Übersterblichkeit, aber wir erwarten in den kommenden Monaten eben auch wieder eine Phase der Untersterblichkeit. Wenn Menschen wegen einer Pandemie einige Wochen oder wenige Monaten früher sterben, ist das im Einzelfall zu bedauern, tragisch, ungerecht, unverdient. Aber rechtfertigt das Massnahmen, die das wirtschaftliche kulturelle, sportliche und religiöse Leben der Gesellschaft radikal einschränken? Rechtfertigt das Massnahmen, die Hunderttausende in monatelange Ängste versetzen? Rechtfertigt es deren zunehmende psychische Verletzlichkeit bis zum Suizidrisiko? Rechtfertigt das die Qualitätseinbussen in der Bildung? Es geht um eine Güterabwägung, um die Verhältnismässigkeit.

Einer Ihrer Kritikpunkte an der Pandemiepolitik des Bundes betrifft den fehlenden Einbezug der Eigenverantwortung. Inwiefern sollte dieser in der Bewältigung einer Pandemie mehr Platz eingeräumt werden?

Werner Widmer: Eigenverantwortung bedeutet nicht, dass das Volk freiwillig machen soll, was ihm der Bundesrat sonst befehlen würde. Wie jede Art von Verantwortung setzt auch Eigenverantwortung eine gewisse Freiheit voraus. Wem keine Freiheit zugestanden wird, von dem kann auch keine Verantwortung verlangt werden. Eigenverantwortung in der Pandemie könnte zum Beispiel heissen, dass die Personen mit hohem Risiko sich so weit wie möglich selber schützen und dass auch die Personen mit kleinem Risiko selber bestimmen, wie sie mit ihrem Risiko umgehen wollen. Die Politik sollte nur vorgeben, wie alle sich gegenüber Personen mit hohem Risiko verhalten müssen. Mit den heutigen Massnahmen, wie Maskenzwang im ÖV, social distancing schützen wir in den allermeisten Fällen Gesunde vor nicht-Infizierten.

An welchen Stellen ist ein starker Lead gefragt?

Werner Widmer: Wie gesagt, sollte der Bund vorschreiben, wie wir uns gegenüber vulnerablen Personen verhalten müssen. Aber nur gegenüber vulnerablen Personen, die selber auch geschützt werden wollen und die erforderliche Isolation in Kauf nehmen wollen. Gespräche mit Leiterinnen und Mitarbeitenden von Pflegeheimen zeigen allerdings, dass ein Teil der 90’000 Pflegeheimbewohner, und das ist der vulnerabelste Teil der Bevölkerung, es vorzieht, mit den Angehörigen Kontakt zu haben und das Risiko eines vorzeitigen Todes in Kauf nehmen.

Konstantin Beck: Dazu kommt, dass die Krise im März zwar mit einer im Epidemie-Gesetz vorgesehenen Erstarkung der Exekutive einherging. Das ist grundsätzlich nicht falsch. Nicht vorgesehen war jedoch die überraschende Selbstentmachtung des Bundessparlaments. Gerade wenn die Exekutive an Macht gewinnt, wäre ihre verstärkte Kontrolle im Sinne der Machtbalance zwingend. Diese Schweizer «Checks and Balances» hat unser Parlamentsmehrheit lange Zeit überhaupt nicht verstanden.

Für Ihre Analysen und Thesen habe Sie eine grosse Menge an Daten erhoben und umfassende Recherchen betrieben. Was war dabei besonders herausfordernd?

Konstantin Beck: Das Herausforderndste war die permanente, rasche, ja überraschende Entwicklung der Pandemie. Das Buch beschäftigte sich lange mit dem, was uns im Sommer als «zweite Welle» verkauft worden ist. Nach Ausbruch der richtigen zweiten Welle Ende September sprach kein Mensch mehr von dieser Zwischenphase. Das bedingte, dass im ganzen Buch der Begriff «Zwischenphase» einzufügen war. Schliesslich behalfen wir uns folgendermassen: Wir definierten immer sehr genau, auf welchen Zeitraum sich Daten oder Aussage beziehen. Zudem fügten wir kurz vor Veröffentlichung und nach Abschluss von Lektorat und Layout ein letztes Kapitel an, welches das Buch noch einmal aktualisierte. Und schliesslich verzichten wir auf Prognosen. Wir beurteilen lediglich das bisher Bekannte. Es gab einzelne Stimmen die uns rieten, abzuwarten bis die Pandemie als Ganzes beurteilt werden könne, die uns sagten, unser Buch sei zu früh. Aber angesichts der Schäden und Kosten der Pandemie-Politik wollten wir nicht im Rückblick verkünden, was dann offensichtlich sein wird. Damit gehen wir natürlich ein Risiko ein, aber Risiko ist immer Teil eines aktiven Lebens.

In Zusammenhang mit der Corona-Pandemie gibt es eine wahre Flut an Informationen, die uns auf den unterschiedlichsten Kanälen erreichen. Welche Ratschläge haben Sie, um Fake News von seriösen und wissenschaftlich fundierten Meldungen unterscheiden zu können?

Konstantin Beck: In der aktuellen Berichterstattung sehen wir vor allem zwei Gefahren: Verzerrte Statistiken und komplette Falschmeldungen. Zu den Verzerrungen, dem Framing, gibt das Buch, neben einer Reihe illustrierender Fallbeispiele ganz konkrete Tipps: Wird mir eine Zahl isoliert präsentiert oder in sinnvollen Kontext? Wird die Zahl kumuliert und ist das sinnvoll? Sehe ich einen eingeschränkten Zeitraum oder nur einen Zeitpunkt und warum? Kann die gezeigte Zahl tatsächlich belegen, was diskutiert wird? Fehlt es an Zahlen und wird nur von «es gibt», «es kommt vor», «es ist nicht auszuschliessen, dass» gesprochen? Und bei Prozent-Zahlen: Ist mir klar, was die 100%-Basis ist? Beim zweiten Problem der Verschwörungstheorien gibt es auch ein paar einfache Kriterien: Hat sich der oder die Betreffende auch schon vor Corona zum Thema geäussert? Weist ein Exponent, der von den Medien geschmäht oder missachtet wird, besondere wissenschaftliche Ehrungen wie einen Nobelpreis auf? Äussern sich Forscher oder Forscherinnen zu Themen, von denen sie auf Grund ihres Fachgebiets etwas verstehen, oder gehen ihre Aussagen darüber hinaus? Gibt es andere, die mit eigenen Daten zu ähnlichen Schlussfolgerungen kommen?

Prof. Dr. Konstantin Beck

Prof. Dr. Konstantin Beck ist Titularprofessor für Versicherungsökonomie an der Universität Luzern. Er betätigte sich 20 Jahre als Versicherungsmathematiker und verantwortlicher Aktuar und leitete von 2007 bis 2020 das CSS-Institut für empirische Gesundheitsökonomie in Luzern. Beck war an diversen Schweizer Universitäten und Hochschulen als Dozent tätig. 

Dr. Werner Widmer

Dr. Werner Widmer hat derzeit einen Lehrauftrag in Spitalmanagement an der Universität Luzern inne. Er ist ehemaliger Direktor der Stiftung Diakoniewerk Neumünster und leitete vier Schweizer Spitäler, darunter das Universitätsspital Zürich. Widmer war Mitglied in den Stiftungs- und Verwaltungsräten verschiedener gesundheitlicher Organisationen und amtet aktuell als Präsident der Krebsliga Zürich.

Das Buch «Corona in der Schweiz – Plädoyer für eine evidenzbasierte Pandemiepolitik» kann auf der folgenden Website heruntergeladen oder als gedruckte Version bestellt werden.

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